Demenz

Definition der Demenz:

Defizit an kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten,
das zu einer Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt.


Kognitives Defizit:

Gedächtnis-, Wortfindungs- und Orientierungsstörungen.
Inbesondere das Kurzzeitgedächnis ist betroffen, weniger das Langzeitgedächnis,
nicht gemeint ist die „normale“ Altersvergesslichkeit, sondern dauerhafte und fortschreitende Vergesslichkeit.
Im weiteren Verlauf verlieren die Betroffenen das Zeitgefühl und die Orientierung; z. B. In der eigenen Wohnstraße verlaufen!
Eingeschränkte Urteilsfähigkeit: z.B. Bademantel beim Einkaufen.
Im Endstadium können einfache Handlungen, wie An- und Auskleiden nicht mehr selbstständig durchgeführt werden.


Emotionales Defizit:

Stimmungen können sehr abrupt schwanken und ohne erkennbaren Grund.
Die Stimmungen können vom Patienten nicht aktiv gesteuert werden.


Keine Demenz:

kognitive Veränderung bei Überdosierung bei Verwendung von morphinhaliger Schmerzmittel; z.B. Valoron, Tramal, Durogesic-Plaster, etz.
Schwerhörigkeit sowie Sehschwäche ohne Hilfsmittel wie Hörgerät oder Brille
Exsikkose mit Hirnleistungsstörung bei zu geringer Trinkmenge, insb. im Sommer und bei Fieber oder auch zu hoch dosierte Wasser-Tabletten

Pseudo-Demenz = Depression

Erscheint als Demenz, wird jedoch durch eine Depression ausgelöst.
Die Hirnleistungsstörung, wie die Vergesslichkeit ist bei der Depression reversibel. D.h. wird die Depression erfolgreich behandelt, so schwindet auch die Vergesslichkeit!
Patienten mit Depression betonen ihre Leistungsdefizite, anstatt sie herunterzuspielen!


Symptome der Depression:

Schlafstörung
Interessenlosigkeit
Freudlosigkeit mit Apathie und Morgentief
Konzentrationsstörung

Was tun bei Demenz-Verdacht?

Den Hausarzt bzw. Neurologe aufsuchen: Dort wird ggf. anhand der Anamnese sowie mit verschiedenen Tests, z.B. Uhrentest, eine Verdachtsdiagnose gestellt. Es folgt dann eine weiterführende Diagnostik und ggf. Einleitung einer Therapie.
In Göttingen kann zur weiteren Abklärung der Verdachtsdiagnose eine Vorstellung des Patienten in der
Gedächnissprechstunde des Universitätsklinikums erfolgen.


Hilfreich für Patienten mit Demenz:

Alltags-Kompetenz möglichst lange erhalten, durch:
Feste Gewohnheiten
Strukturierter Tagesablauf
Veränderungen, wenn nötig nur so langsam wie möglich
Hinweisschilder mit Symbolen/Bilder für Türen, Schubfächer etz.
Wenn möglich, kein abrupter Wechsel ín Seniorenheim, sondern langsamer Übergang durch Tagespflege

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